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Prof. Dr. Walter van Laack

 

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Glossar


 

 (Kurzdefinitionen in alphabetischer Reihenfolge. Auf weiteren Seiten werde diese eingehender abgehandelt)

 


 

 

 

Außergewöhnliche Bewusstseinserfahrung (ABE), auch "Außergewöhnliche Bewusstseins-Phänomene"

"Außergewöhnliche Bewusstseinserfahrungen (ABE)" oder auch "Außergewöhnliche Bewusstseinsphänomene" ist der Oberbegriff für die ganze Vielfalt von sehr weit verbreiteten Erfahrungen und Erlebnissen, die Menschen zumeist bei vollem Bewusstsein und oft sogar bei subjektiv gesteigerter Bewusstheit und Orientiertheit machen. Sie erinnern sich danach auch noch viele Jahre und Jahrzehnte an sämtliche Details. Aus ihrer Sicht handelt es sich dabei um absolut reale Geschehnisse.

Vor allem aufgrund US-amerikanischer Studien geht man davon aus, dass etwa 5% aller Menschen derartige Erfahrungen mindestens einmal in ihrem Leben machen. Die Dunkelziffer scheint jedoch sehr groß zu sein; denn sehr viele Menschen sind nicht bereit, später über ihre zumeist doch sehr persönlichen Erlebnisse mit anderen Menschen zu sprechen. Häufig machen sie schließlich auch die Erfahrung, selbst in ihrer nächsten sozialen Umgebung nicht mehr ernst genommen und gar verlacht zu werden. In der Regel schreibt man ihre Erzählungen Träumen oder Halluzinationen (siehe dort) zu. Nicht selten unterstellt man ihnen sogar ernsthafte psychische Störungen.

 

Außerkörperliche Erfahrung (AKE)

Siehe unter Out-of-Body-Experience (OBE)

 

EEG = Elektroencephalographie

Bei einem EEG werden Hirnströme gemessen. Man unterscheidet zwei Arten von EEG: Zum einen die Messung der Hirnströme von außen mit Hilfe zahlreicher Oberflächenelektroden, die auf dem Schädel justiert werden (Elektrodenmütze). Zum anderen die Messung der Ströme mit in das Gehirn eingebrachten Elektroden (invasives EEG). Letzteres ist beim Menschen ungewöhnlich und erfolgt natürlich nur während operativer Eingriffe am Gehirn.

Die Oberflächenmessung der Hirnströme dient auch zum Nachweis des Hirntodes. Dann sind keine Hirnströme mehr nachweisbar. Man spricht von einer Nulllinie im EEG. Natürlich können dann eventuell in tieferen Hirnregionen als der Großhirnrinde doch noch elektrische Aktivitäten vorhanden sein, da diese sich der Messung mit Oberflächenelektroden entziehen. Für differenzierte geistige Leistungen, für Bewusstsein, Bewusstheit, klare Orientiertheit und klares Denken ist aber bei rein naturwissenschaftlicher Betrachtung eine weiter vorhandene, und damit im EEG messbare Funktion der Großhirnrinde unerlässlich. Im Fall einer Nulllinie im EEG sollten diese Leistungen deshalb nicht mehr erbracht werden können. Einige Nahtoderfahrungen (NTE, siehe dort) werden aber genau einem solchen Zeitraum mit nachgewiesener Nulllinie im EEG zugeordnet. Dies würde hinreichend beweisen können, dass zum Beispiel Bewusstsein auch ohne das Gehirn funktionieren müsste. Von den meisten Naturwissenschaftlern werden diese zeitlichen Übereinstimmungen daher schlichtweg und regelmäßig bestritten.

 

Halluzination

Halluzinationen sind krankhafte (pathologische) Sinnestäuschungen ohne äußeren Reiz. Man unterscheidet optische und akustische Halluzinationen. Zu den akustischen Sinnestäuschungen zählt man besipielsweise das Stimmenhören. Ob es sich dabei wirklich immer um eine Halluzination handelt, ist sicher strittig. Dasselbe gilt für das Sehen tatsächlich nicht messbarer (nachweisbarer) Bilder, Personen oder Abläufe. Allen ABE wird von naturwissenschaftlicher Seite im Allgemeinen unterstellt, es handele sich dabei um Halluzinationen.

Halluzinationen setzen voraus, dass die für den jeweiligen Eindruck betroffenen Sinnesorgane funktionieren, bzw. funktioniert haben, also die Augen bei optischen und das Gehör bei akustischen Halluzinationen. Geburtsblinde haben keine optischen Halluzinationen, Geburtstaube keine akustischen. Beide aber haben NTE und sehen bzw. hören (erfahren) dieselben Muster, bzw. Informationen, wobei sie sie teilweise umschreiben müssen (optische Eindrücke).

Bei allen Halluzinationen muss das Gehirn noch arbeiten, auf jeden Fall auch die Großhirnrinde. Man findet dort stets erhöhte elektrische Aktivitätsmuster, nicht aber einen Ausfall (Nulllinie bei Elektro-Encephalo-Graphischer Messung = EEG, siehe dort).

 

Nachtoderfahrung

Der Begriff "Nachtoderfahrung" ist unglücklich gewählt; denn es geht natürlich nicht um Erfahrungen "nach dem eigenen Tod". Vielmehr handelt es sich hierbei um eine von zahlreichen Formen Außergewöhnlicher Bewusstseins-Erfahrungen (ABE, siehe dort). Nachtoderfahrungen sind ABE, die Menschen häufig in zeitlicher Nähe zum Tod eines zumeist geliebten Menschen machen. Zum Beispiel erscheint einem Angehörigen ein kurz zuvor Verstorbener oder er hat das Gefühl, dieser sagt ihm etwas. Manchmal haben sie auch bl0ß das Gefühl, der Verstorbene sei im Raum. Einige erleben, dass ihre Uhren stehen bleiben oder alte Uhren und Geräte (z.B. Radios, TV-Geräte), die schon lange nicht mehr funktionierten, plötzlich wieder gehen.

Es können aber durchaus auch Ereignisse sein, in denen einem Betroffenen manchmal ganz unbekannte Menschen erscheinen, die bereits verstorben sind und sich oft aus unbekanntem Grund ihnen  gegenüber bemerkbar machen und Botschaften hinterlassen wollen.

Falls man derartige Erfahrungen nicht ohnehin ignoriert oder verdrängt, spricht man hier gerne auch von "Spuk".

 

Nahtoderfahrung (NTE)

Der Begriff Nahtoderfahrungen ist ein wenig unglücklich gewählt. NTE sind "Außergewöhnliche Bewusstseins-erfahrungen (ABE, siehe dort), die in mehr oder weniger unmittelbarer zeitlicher Nähe zu einer eigenen Gefährdung auftreten, unmittelbar sterben zu können oder zu müssen. Typisch sind NTE bei Unfällen, akuten Herstillständen etwa infolge von Herzinfarkten, im Verlauf lebensbedrohlicher Krankheitszustände  oder während Operationen mit Herzstillstand,

Natürlich überlebt die betroffene Person (NTE-ler) ihren möglichen Tod in diesem Fall. In der Regel wäre er heutzutage jedoch dann eingetreten, wäre diese Person nicht zum Beispiel erfolgreich wiederbelebt worden (siehe "Reanimation"). Manche NTE werden in Lebenszuständen gemacht, in denen der NTE-ler zwar sehr krank ist (z.B. Koma, hohem Fieber, etc.), später aber wieder spontan oder durch effektive medizinische Maßnahmen gesundet, eine Reanimation aber nicht notwendig war.

Im Unterschied zu Träumen, die durchweg ganz individuelle Inhalte haben und dann, wenn sie später einmal erinnert werden, auch als traumhaftes Erlebnis und nicht als real wahrgenommen werden, empfindet sich der NTE-ler während seiner NTE weit überwiegend sehr klar bei Bewusstsein und höchst orientiert, und er erinnert sich später zumeist sogar sein Leben lang an jedes Detail seiner Erfahrung. Alle NTE zeigen untereinander zugleich einen "Roten Faden", mit zentralen, universell identischen Phasen und Mustern:

Man kann das vielleicht mit verschiedenfarbigen Schubladen eines großen Schrankes vergleichen: Diese Schränke und ihre Schubläden sind bei einer NTE alle von gleicher Form und Struktur sowie von derselben Farbe, die Schränke und Schubladen der bloß träumenden Menschen unterscheiden sich aber bereits von vornherein stark.Was sich dann jedoch in den einzelnen und weitgehend identischen Schubladen befindet, d.h. wie ein NTE-ler sein universell grundsätzlich gleichartiges Erlebnismuster später interpretiert und ausschmückt, ist auch den Nahtoderfahrungen genauso variantenreich wie sonst bereits die ganzen Schubladen und Schränke der nur Träumenden.

Mittlerweile geschieht es immer häufiger, dass NTE-ler ihre Erfahrungen öffentlich präsentieren, über sie - und zumeist auch nur über sie - immer mehr Bücher schreiben und hierzu Lesungen abhalten. Vieles davon entspricht dem verständlichen persönlichen Bedürfnis einiger, das Erlebte so irgendwann selbst zu verarbeiten. Nicht selten jedoch steckt dahinter mittlerweile auch ein rein merkantiler Grund; denn derartige Erlebnisse lassen sich heute gut verkaufen, geben sie doch vielen Menschen Hoffnung auf mehr als nur den Tod als ihr unwiderrufliches Ende.

In manchen Fällen kommt es nicht selten leider auch dazu, dass das wirklich Erlebte, und sei es für den Betreffenden emotional auch noch so großartig gewesen, später dann auf breiter Basis noch viel größer ausgeschmückt und gar nicht selten mit ganz neuen und rein individuellen Vorstellungen von der Welt und vermeintlich existenten "jenseitigen Wirklichkeiten" zusätzlich angereichert wird. Das kann sogar soweit gehen, dass man dadurch völlig neue Weltbilder erschafft und sie dann natürlich auch zu missionieren versucht. Vermutlich beruhen hierauf ganz entscheidend viele oder gar alle Religionen dieser Welt und sind die eigentliche Grundlage vieler Religionsstifter.

Manchmal wird dies von NTE-lern dann noch mit "persönlich auferlegten Aufträgen" legitimiert, die man im "Jenseits", wie man das Erlebte der eigenen NTE zumeist ja interpretiert, von nicht selten sogar "höchster Warte" erhalten haben will. Dabei muss klargestellt werden, dass auch das Erleben während einer NTE grundsätzlich noch lange keinerlei Beweis dafür ist (und nicht sein kann), dass es sich um eine Erfahrung im oder aus einem "Jenseits" handelt, bzw. dieses "Jenseits" tatsächlich überhaupt existiert. Eine Nahtoderfahrung kann ein wichtiger Hinweis auf die Realexistenz eines Überlebens des Todes sein, jedoch bleibt sie immer nur ein kleiner Mosaikstein auf dem beschwerlichen Weg einer möglichst breit anzulegenden Argumentationskette, welche dann die Existenz eines "jenseitigen Fort-Lebens" untermauern kann.

Dennoch darf man selbst in solchen Fällen mit überschießender Fanatsie dem NTE-ler nicht grundsätzlich den Vorsatz "falschen Zeugnisses" (oder von Lügen) unterstellen; denn das ganze Erlebnis "Nahtoderfahrung" ist durchaus vergleichbar mit einer Art "Stillen Post", die jeder kennt: Auch bei der "Stillen Post" wird das einem zur Weiterleitung Mitgeteilte anschließend unbewusst verfremdet, ergänzt oder auch um wichtige Dinge reduziert, jedenfalls so verändert, dass nach einigen Etappen zumeist etwas ganz anderes beim Empfänger ankommt, als ursprünglich einmal abgeschickt worden war. Die "Stille Post" nach einer NTE entsteht in einem selbst: Verfremdungen entstehen schnell dadurch, dass sich der NTE-ler das ihn zutiefst emotional bewegende und erregende Erlebte vor dem eigenen inneren Auge laufend wiederholt, sich also wieder und wieder selbst damit beschäftigt.

 

Near-Death-Experience (NDE)

Ist der weltweit gängigste englischsprachige Ausdruck für Nahtoderfahrung, siehe dort.

 

NTE-ler

Menschen, die eine Nahtoderfahrung gemacht haben, werden unterschiedlich bezeichnet. Im Deutschen spricht man von "NTE-Erfahrenen" und auch, aus dem Englischen entlehnt, von "Experiencern". Oft wird nur von "Betroffenen" gesprochen, was für einige, die eine solche Erfahrung gemacht haben, einen zu negativen Beigeschmack besitzt, weshalb sie sogar lieber von "Beschenkten" sprechen. Im Allgemeinen hat sich der neutrale Begriff "NTE-ler" (mit und ohne Bindestrich) durchgesetzt.

 

Out-of-Body-Experience (OBE)

Zu deutsch: Außerkörperliche Erfahrung (AKE): Da der englische Ausdruck auch im Deutschen ungleich häufiger verwendet wird, finden Sie eine kurze Erklärung hierfür an dieser Stelle: Die OBE (oder AKE) ist eines von mehreren, sehr wesentlichen und zentralen Elementen von Nahtoderfahrungen. Sie kommt in etwa der Hälfte der Fälle vor.

Dabei beschreiben die Betroffenen, aus ihrem Körper herauszutreten und sich zugleich als unverändert integre Person zu fühlen. Häufig können sie dabei ihren Körper, der vielleicht durch einen Unfall, eine akute Krankheit oder im Rahmen einer Operation in diesem Augenblick dem Tod sehr nahe ist, von außen betrachten, was den Betroffenen in der Regel äußerst irritiert. Typischerweise beschreiben viele die Sicht aus einer Vogelperspektive (Sicht von oben). Dies hatte deshalb in den Jahren 2008-2012 auch zu  einer weltweit sehr aufwendigen Untersuchung mit einer speziellen Versuchsanordnung geführt, um derartige OBE möglichst experimentell nachweisen und reproduzieren zu können (siehe AWARE-Studie, 2014, auch unter "Artikel des Autors der Website").

Dadurch dass sich zahlreiche NTE-ler im Rahmen ihrer OBE zwar selbst sehen, sich aber an ganz anderer Stelle als vollständige Persönlichkeit weiterhin ohne Einschränkung wahrnehmen, sind sie gleichermaßen irritiert wie beeindruckt. Dies reduziert wohl ganz entscheidend auch die Wahrnehmung für belanglose Nebensächlichkeiten, wenngleich in manchen Fällen gerade solche Wahrnehmungen später das Erlebte als reales Geschehen verifizieren können.

Ganz besonders sind es gerade OBE, die im Rahmen einer NTE einen sehr nachhaltigen Eindruck bei den Betroffenen hinterlassen; denn für sie ist dies zugleich der stärkste Beweis, dass ihr Bewusstsein auch außerhalb ihres Körpers weiterexistieren kann und dieser Zustand dann in keiner Form bloß nebulös und verschwommen ist.

Sicher haben die meisten OBE, auch wenn sie und alle Geschehnisse, die währenddessen um sie herum passieren, von den Betroffenen als real empfunden werden, nur einen anekdotenhaften Charakter. Das heißt jedoch nicht, dass sie deshalb uninteressant sind, im Gegenteil: Als universell auftretendes, sehr faszinierendes Element von Nahtoderfahrungen machen sie die Erzählungen spannend, äußerst vielseitig und regelrecht lebendig und bilden in ihrer Gesamtheit auch eine Art empirische Beweiskraft für ihre Realität.

Das Salz in der Suppe aller OBE sind jedoch solche Außerkörpererfahrungen, bei denen der Betroffene später etwas schildert, das die daniederliegenden Person am Unfallort, am Ort eines plötzlichen Herstillstandes oder während einer Operation etc. gar nicht hätte wahrnehmen und somit später wissen können - also Wahrnehmungen von Dingen oder Vorgängen, die sich komplett außerhalb des sogenannten Ereignis-, Erlebnis- oder Erfahrungshorizontes der körperlich noch zugegenen Person befanden. Wie schon erwähnt, schildern manche Personen später vielleicht nur etwas Banales, aber dennoch etwas in ihrem Zustand nicht Erkennbares. Damit können sie handfeste Anscheinsbeweise liefern, dass sie tatsächlich reale außerkörperliche Erfahrungen gemacht haben mussten. So konnten schon zahlreiche Menschen ihre eigene Reanimation beobachten und später korrekt im Detail und in richtiger Reihenfolge schildern. Wieder andere hatten vielleicht ihnen unbekannte Namen beteiligter Helfer gehört oder zuvor unbekannte Personen gesehen, die sie dann später - nach ihrer Gesundung - zur Verblüffung der Beteiligten richtig zuordnen konnten, etc.pp.

 

Wahn

Wahnvorstellungen stehen im Gegensatz zu Halluzinationen (siehe dort). Während es sich bei Halluzinationen um krankhafte Sinnestäuschungen ohne messbaren (nachweisbaren) Hintergrund und ohne äußeren Reiz handelt, sind Wahnvorstellungen völlig abgehobene oder überzogene und verzerrte, krankhafte Vorstellungen von der Wirklichkeit, also auf Basis tatsächlicher Gegebenheiten. Zum Beispiel leidet ein Hypochinder an einem Krankheitswahn. Eventuell vorhandene Befindlichkeitsstörungen werden dann von ihm abnorm (krankhaft) übersteigert, so dass jede mit schwersten Krankheiten gleichsetzt und sich womöglich todkrank fühlt.